Gambelwachteln
Die Helmwachtel ist wohl bekannter unter dem Namen Gambelwachtel. Gambelwachteln kommen ursprünglich aus dem Südwesten der USA und werden dort bedauerlicherweise bis heute gern gejagt. Sie verbreiten sich aber erfreulicherweise immer mehr. Hahn und Henne sind optisch deutlich voneinander zu unterscheiden. Die Hennen haben unterschiedliche Brauntöne, während die Männchen eine sehr klare, schöne Zeichnung haben und einen kräftig schwarzen Schopf. Die Hennen brüten allein, wobei der Hahn meist neben ihr sitzt.
Die Gambelwachtel – Callipepla gambelii
Vom Wesen sind die ursprünglichen Steppenbewohner, wie Schopfwachteln und Haubenwachteln, grundsätzlich etwas aufgeregter als z.B. Zwergwachteln oder Straußwachteln. Gerade dieses schnelle und schreckhafte Temperament braucht einen Halter, der mit viel Ruhe und Erfahrung den Wachteln gegenüber tritt und ihnen Vertrauen langsam beibringt.
Unsere Empfehlung: Gambelwachteln sind keine Anfängerwachteln.
Unser erstes Zuchtpaar war extrem schreckhaft als wir es übernommen haben. Mit viel ruhiger Stimme und langsamen Bewegungen sind sie heute sehr ruhig geworden. Sie fressen entspannt aus der Hand, untersuchen neugierig die Schaufel beim Misten und lassen sich sogar streicheln. Sobald man etwas am Gehege macht oder reinstellt, wird es sofort untersucht. Die Neugierde ist wohl eine Gemeinsamkeit, die die meisten Wachteln teilen.
Bei schnellen und hektischen Bewegungen besteht natürlich immer die Gefahr, dass sie schnell aufbaumen. Oder schlicht flüchten! An diesem Instinkt werden auch die leckersten Mehlwürmer nichts ändern. Achten Sie also immer darauf, dass die Tiere nicht flüchten können! Ein Wiedereinfangen in der Natur ist, im Gegensatz zu Legewachteln, in den meisten Fällen unmöglich.
Fütterung der Gambelwachtel
Bei der Fütterung gilt stets: Je dichter man sich an ihre ursprünglichen Gegebenheiten hält, desto gesünder ist es für die Tiere. Übrigens nicht nur bei Wachteln. Daher besteht die Fütterung unserer Gambelwachteln überwiegend aus unserem Zierwachtel-Spezial. Die trockenen Sämereien und Körner entsprechen gut ihrer Heimat. Dazu gibt es alle 2 Tage etwas Grünfutter und wenige Mehlwürmer, Maden oder Ameiseneier. Früchte gibt es kaum. Diese werden nicht wirklich gemocht und der prallgefüllte Obstteller entspricht auch nicht ihrer natürlichen Nahrung.
Haltung der Gambelwachtel
Gambelwachteln lieben den Freiraum und die freie Fläche! Aber nur solange auch ausreichend sichere Fluchtmöglichkeiten in Sichtweite sind. Sonst fühlen auch sie sich unsicher und als leichte Beute, was Sie auch Ihren Gambelwachteln schnell anmerken werden. Besonders wenn wir alles gründlich reinigen und dazu ausräumen, merkt man schnell, wie die Nervosität so ganz ohne Verstecke steigt.
Gambelwachteln sind an sich sehr verträgliche Wachteln. Nur nicht unbedingt mit anderen Hühnervögeln. Sie zusammen mit Legewachteln oder anderen Zierwachteln zu halten ist also spätestens zur Paarungszeit keine gute Idee! Aber: Man kann sie in großen Volieren wunderbar auch als Gruppe halten! Hat man gerade keine große Voliere, empfiehlt sich die Haltung paarweise.
Egal ob in der Voliere oder in einer kleineren Unterbringung: Gambelwachtel lieben es aufzubaumen. Dazu sollte ihnen auch stets die Möglichkeit gegeben werden! Egal ob Plattformen, Vorsprünge oder Äste… Hauptsache sie können erhöht sitzen. Auch das entspricht ihrem Naturell und sorgt so beim Fehlen für unnötigen Stress.
Ganz wichtig: Wie fast alle Wachteln brauchen auch Gambelwachteln für ihre Gefiederpflege unbedingt ein Sandbad! Auch hier gilt:
Keine Wachtelhaltung ohne Sandbad!
Zucht der Gambelwachtel
Viele der hier gezüchteten Gambelwachteln sind oft gar nicht mehr artenrein. Verkreuzungen mit Schopfwachteln oder anderen Wachteln sind nicht selten. Die Statur und das Gewicht haben hier sehr gelitten. Daher ist die hier gehaltene Gambel- oder auch Helmwachtel genannt oft etwas schwerer als der Naturtyp.
Die Nachzucht ist nicht all zu schwer, da auch Gambelwachteln, wie die meisten Zierwachteln, noch einen sehr ausgeprägten Bruttrieb haben. Meist ist sie aber nicht so üppig wie zum Beispiel bei den Kalifornischen Schopfwachteln. Grundsätzlich findet man die Gambelwachtel um einiges seltener als die mittlerweile sehr oft angebotene Kalifornische Schopfwachtel.