Zwergwachteln

Die Chinesische Zwergwachtel

Mit einem Gewicht von nur 45 bis 70 Gramm und einer Körpergröße von ca. 14 cm ist die Chinesische Zwergwachtel der kleinste aller Hühnervögel. In der Wildform sind Hahn und Henne klar äußerlich voneinander zu unterscheiden. Die Hähne haben einen rostbraunen Scheitel und Nacken, der schwarz gebändert ist. Kopfseiten und Hals sind schiefergrau und ein weißer Streifen, der als Unterzügelstreifen bezeichnet wird, zieht sich von der Schnabelbasis bis zu den Augen. Darunter verläuft ein schwarzes Band, das sich vorne zu einem breiten schwarzen Kinn- und Kehlfleck vereint. Es säumt eine breite, weiße Bartregion. Die Hennen haben eine breite, hellrostbraune Region am Vorderhals und eine weiße Kehle. Ihr Obergefieder ist sandfarben. An der Unterseite sind sie hell isabellrötlich mit einer schwarzen Bänderung. Bei beiden Geschlechtern ist der Schnabel schwarz gefärbt, die Beine zeigen eine orangegelbe Färbung und die Iris der Augen ist karminrot. Zwergwachteln sind in Afrika und Äthiopien bis nach Sambia sowie auf der indischen Halbinsel, Thailand, Taiwan, Volksrepublik China, Borneo, Philippinen, Neuguinea und Australien beheimatet. Innerhalb dieses großen afroasiatischen Verbreitungsgebietes haben sie 10 Unterarten ausgebildet. Zwergwachteln werden seit langer Zeit in China als Ziervogel gehalten. Gebräuchlich war es, diese während der Winterzeit in den Rocktaschen mitzuführen, um sich an ihnen die Hände zu wärmen. Der früher gebräuchliche Gattungsname Excalfactoria (= die Wärmende) verweist auf diese Praxis.

Haltung der Chinesischen Zwergwachtel

Die kleinen Chinesische Zwergwachteln benötigen vergleichsweise viel Platz und viele Versteckmöglichkeiten in ihrem Gehege, eine Mindestgröße des Stalls von 1,5 m² sollte eingehalten werden. Es sind monogame Vögel, ein Hahn und eine Henne leben gemeinsam als Paar. Zwei Hähne mit einer Henne sehen sich als Konkurrenten und bekämpfen sich. Hat ein Hahn hingegen zwei Hennen, tritt ein Kampf zwischen den Hennen um den Hahn auf. Spätestens zur Brut setzt sich dieses Verhalten meist durch.

Notfalls kann man auch zwei Hähne zusammenhalten, aber nur solange keine Henne in Seh- oder Hörweite ist. Andere Konstellationen führen schnell zu schweren Verletzungen der Tiere.

Bei unseren heutigen gezüchteten Chinesischen Zwergwachteln ist dieser Trieb noch stark vorhanden und es kommt leicht zur Naturbrut. Wenn man diese zulässt, sollte man bereits im Vorfeld Abnehmer für den Nachwuchs suchen, denn die Küken können nur bis zur Geschlechtsreife mit ca. 8 Wochen beim Elternpaar verbleiben, bevor Rivalitäten auftreten. Oft ziehen Zwergwachteln ihre Küken gemeinsam auf, brüten abwechselnd und hudern beide. Sie kümmern sich gemeinsam um die Küken, schützen sie, indem sie die Kleinen unter ihr Gefieder schieben und bringen Futter.

Es werden aber genauso Fälle beobachtet, bei denen der Hahn die Küken als Feinde ansieht, sogar angreift und darum einige Wochen zu deren Schutz separat gehalten werden muss. Möchte man die Brut verhindern, entfernt man die Eier und ersetzt sie durch Plastikeier, damit die Henne sich zum Brüten setzt und aufhört, weitere Eier zu legen. Ständig weiteres Legen kann sie sehr schwächen. Daher empfiehlt es sich, die Henne auf den Kunsteiern sitzen zu lassen, bis sie von selbst mit dem Brüten aufhört. Bei der Fütterung sollte man zudem konsequent auf Zusatzleckereien wie Grünfutter, Insekten und Eifutter verzichten, wenn die Henne zu lange Eier legt. Im Futter aus dem Fachhandel sind in den Sämereien alle Nährstoffe, Vitamine und Mineralien enthalten, die für eine ausgewogene Ernährung notwendig sind. Ein mehr an Protein (Eiweiß) ist in der Legezeit nötig, ansonsten kontraproduktiv.

Bei den Farbmutanten der heutigen Zucht sind viele Farben bekannt, darunter einige wie beispielsweise Weiß, bei denen es rein optisch nicht mehr so einfach möglich ist, männliche und weibliche Tiere voneinander zu unterscheiden. Der bei den Japanischen Legewachteln beschriebene Kloakentest funktioniert bei den Chinesischen Zwergwachteln nicht.

Die Henne ist etwas fülliger als der schmale Hahn und sobald sie ihr erstes Ei gelegt hat, ist sie durch die vergrößerte Kloake zu erkennen. Das Männchen kann man oft durch sein Balzverhalten identifizieren. Setzt man es testweise zu einer sicheren Henne beginnt er sofort, die neue Dame zu bezirzen und sich vor ihr zu beweisen. Bietet man beiden eine besondere Leckerei wie Mehlwürmer an, kann man oft beobachten, dass der Hahn ihn stolz und gurrend seiner Henne anbietet. Dieser Test funktioniert wiederum bei Japanischen Legewachteln oft nicht, da dort ein Hahn viele Hennen hat und den Wurm meistens einfach lieber selbst frisst… Rote Unterschwanzfedern weisen bei vielen Farben auf einen Hahn hin.

Fütterung der Chinesischen Zwergwachtel

Die Chinesische Zwergwachtel benötigt ebenso wie andere Zierwachteln ein komplett anderes Futter als Japanische Legewachteln. Ihr Futter sollte aus Saaten, Sämereien, Hirse und Proteinfutter bestehen, fertig abgestimmte Spezialmischungen bietet heutzutage der Fachhandel an. Früher wurde eine Mischung aus 50% Exotenfutter und 50% Wellensittichfutter empfohlen, die allerdings zu Durchfall führen kann. Für den Notfall kann man sich damit behelfen. Als Grünfutter können mehrmals die Woche Gurke, Salat, Petersilie, Löwenzahn, Vogelmiere oder Katzengras gefüttert werden. Das spezielle Zierwachtelfutter bleibt aber das Hauptfutter. Im Winter empfiehlt es sich bei eigenen Mischungen, den Eiweißanteil zu reduzieren und auf Grünfütterung komplett zu verzichten, damit die Henne das Eier legen einstellt und eine Ruhepause bekommt.

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